Medizinfonds - denn wer gesund ist, kann fast alles erreichen

Je mehr Kinder wir betreuen, desto häufiger werden wir mit medizinischen Problemen konfrontiert.

 

Kürzlich haben wir einem Jungen eine Beinoperation bezahlt und einer Mutter die Notfalloperation der Gallenblase. Zudem haben wir einem Mädchen einen neuen Rollstuhl gekauft und einem Vater die Medikamente wegen Leberzirrhose bezahlt. Wir übernehmen auch die Kosten für Hörgeräte und Brillen, um nur einige Beispiele aufzuzählen.

 

Hepatitis C als Volkskrankheit

Der Gesundheitszustand der Bevölkerung in der Mongolei ist oft schlecht: Häufig haben die Menschen Mangelerscheinungen aufgrund ihrer Ernährung. Unsere Erfahrung zeigt insbesondere, dass viele Menschen Herz-, Lungen- und Nierenprobleme haben.

Statistiken zeigen, dass die Mongolei an der Spitze steht bei Hepatitis B und C-Erkrankungen. Zudem ist im Winter die Luftverschmutzung in den Jurtenvierteln so stark, dass viele der Bewohner an Atembeschwerden und starkem Husten leiden. In den Armenvierteln werden die Hütten und Jurten mit Braunkohle oder anderen brennbaren Stoffen, darunter auch Abfall beheizt, was zu starker Smogbildung führt.

 

Staatliches Gesundheitssystem ja, aber...

Jeder Mongole, der sein "Krankheitsgeld" bezahlt, hat Anrecht auf eine kostenlose Behandlung. Theoretisch. Denn leider ist es in der Realität so, dass der Arzt in den meisten Fällen zuerst einen Geldbetrag verlangt, bevor der Patient überhaupt behandelt wird.

 

Bayasgalant hilft bei medizinischen Notfällen

Wenn eine Familie diesen Betrag nicht bezahlen kann, leistet Bayasgalant in Notfällen finanzielle Unterstützung. Zum Beispiel übernehmen wir die Spitalkosten von Familienmitgliedern unserer Kinder oder die Betreuung dieser während eines Spitalaufenthalts der Mutter (bei Alleinerziehenden). Wir kümmern uns zum Teil auch um die Verpflegung der Kranken, da diese nicht zu einem Spitalaufenthalt in Ulaanbaatar dazu gehört, sondern Aufgabe der Familienangehörigen der Patienten ist. Hat sich die Situation wieder stabilisiert, eruieren wir zusammen mit den Betroffenen, ob es eine Möglichkeit gibt, einen Teil des Geldes zurückzuerstatten.

 

Prävention

In der Tagesstätte organisieren wir für die Eltern Kurse zu verschiedenen Gesundheitsthemen. Daraus erhoffen wir uns ein grösseres Bewusstsein für eine gesunde Lebensweise und auch eine frühere (Selbst-)Erkennung von Krankheiten